5. Cross Country Cup Murnau 2014

Am Samstag den 4. Oktober fand in Scharnitz die Pfeistrophy statt. Für die meisten, wie auch für mich, war das Rennen eine willkommene Gelegenheit um sich am Berg ein letztes Mal auszupowern, bevor es in die verdiente Winterpause geht. Da es eher ein kleines Rennen war, war das Starterfeld mit 45 Fahrern verglichen mit den Marathons eher überschaubar. Nichts desto trotz standen einige starke Fahrer (Andi Strobel, Christoph Köck,) an der Startlinie. Bei perfekten Wetterbedingungen unter blauem Himmel fiel pünktlich um 11:00 Uhr der Startschuss.

 

Die Strecke verlief über knapp 20km und 1000hm durchs traumhaft schöne Karwendel fernab der Massen die zum Karwendelhaus oder zum Isarursprung fahren. Die ersten Kilometer waren noch asphaltiert und noch ziemlich flach und ich konnte das Tempo locker mitgehen. An der ersten Rampe wurde das Tempo vorne brutal erhöht und es bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe. Ich fand mich in der acht Mann starken Verfolgergruppe wieder und hatte zunächst meine Mühe, das Tempo zu halten. Bald wechselte der Belag auf Schotter und es folgte die erste kurze Abfahrt, sodass ich mich kurz erholen konnte. Am zweiten Anstieg, fand ich schnell ein gutes Tempo und konnte in der Gruppe gut mitfahren. Jedoch waren wir nun nur noch zu sechst, was sich für die folgende Flachetappe als sehr hilfreich erwies, da Windschattenfahren bei diesem Rennen viel Kraft sparen kann. Der Kurs erreichte den nächsten kurzen Anstieg und der Attacke eines Black tusk Fahrers konnten nur noch ein weiterer Fahrer und ich folgen, somit waren wir nur noch zu dritt. Wir bewältigten den Anstieg zur auf halber Strecke liegenden Möslalm in zügigem Tempo.Auf der nächsten Flachpassage konnten wir unseren Vorsprung nach hinten kontinuierlich ausbauen. Am nächsten steileren Abschnitt setzte der Black tusk Fahrer zur nächsten Attacke an, allerding konnte ich mit größter Mühe sein Hinterrad halten. Als ich mich umschaute war weit und breit kein Mitstreiter mehr zu sehen und wir zogen das Tempo durch, bis wir wieder eine kurze Abfahrt vor uns hatten, welche sich gut zur Regeneration eignete. Unten bewältigten wir den leicht ansteigenden Forstweg in zügigem Tempo und querten immer wieder einen glasklaren Bach. Was dann folgte, war mehr als brutal.

 

Die letzten 400hm verliefen auf einem extrem steilen Forstweg, wo es meist nur noch eine schmale fahrbare Linie gab, da der Weg mit groben und losen Schotterbrocken übersät war. Hinzu kam, dass die Sonne voll in den Hang reinschien. Ich probierte das Hinterrad von meinem Mitstreiter so lange wie möglich zu halten, was auch ganz gut klappte, zwischenzeitlich konnte ich ihn sogar überholen, nachdem er einmal kurz absteigen musste. Mitlerweile sah ich auch einen Fahrer der Spitzengruppe, der für diesen Teil der Strecke die falsche Bereifung gewählt hatte und somit viel schieben musste, sodass ich immer näher kam und ihn dann auch passsieren konnte. In einem ultra-steilen Stück von 30% drehte mir irgendwann das Hinterrad durch und ich musste kurz schieben. Der Black tusk Fahrer bewältigte diese Stelle irgendwie und konnte mich wieder überholen. Auf den letzten Höhenmetern wurde sowohl der Untergrund wieder etwas besser, als auch die Strecke ein bisschen flacher. Ich gab nochmal Gas und konnte fast noch einen überholen, der in der Spitzengruppe wohl "explodiert" war. Die Pfeishütte erreichte ich in einer Zeit von 1h12min auf einem unglaublichen siebten Platz mit einem Rückstand von nur 8min auf den Sieger Philipp Pangerl, der sogar noch einen neuen Streckenrekord fuhr. Andi Strobel erreichte den zweiten Platz nach 1h5min. Ich war mit meiner Leistung hochzufrieden, da Uphillrennen nicht unbedingt zu meiner Stärke zählen. Anstelle der obligatorischen Pastaparty gab es auf der Pfeishütte bei traumhafter Aussicht eine zünftige Knödlparty.

Bilder gibt es HIER

 

Paul Duckeck