Feneberg Marathon Oberstdorf

Als eines der letzten Marathonrennen im Jahr fand in Oberstdorf der Abschluss der Ritchey Challenge statt. Es ist sicher einer der schönsten Marathons der Serie, aufgrund der abwechslungsreichen Strecke, aber gerade die Langstrecke ist sehr herausfordernd mit den vielen steilen Anstiegen. Jakob und Günter starteten beide auf der Kurzstrecke über 31km und immerhin 800hm. Dabei ging es direkt nach dem Start gleich mal 350hm hoch Richtung Geisalpe. Nach neutralisiertem Start (Jakob maß 40 - 45 km/h auf dem Tacho!) konnte sich Jakob gleich unter den ersten 15 festbeißen und konnte bergauf seine Qualitäten ausspielen. Nach einem Höhenweg folgte eine schnelle Abfahrt über einen Forstweg und eine Skiabfahrt, wo hohe Geschwindigkeiten erreicht wurden. Dann folgte ein längeres Stück mit einigem Auf und Ab. Hier schaffte es Jakob, sich geschickt in der Gruppe zu verstecken und konnte im Windschatten einiger Herren gut mitfahren. Es folgte noch ein 150hm Anstieg, wo er nochmals ordentlich Gas geben konnte. Die verbleibenden flachen 5km fuhr er in seiner Gruppe noch mit und sicherte sich so am Ende einen grandiosen 10. Platz in 1h24min und lies damit einige etablierte Marathonfahrer hinter sich. In der Juniorenklasse (U19) wurde er 3! Die beiden vor ihm liegenden Fahrer waren mit 17 und 18 deutlich älter und erreichten nicht mal eine Minute vor ihm das Ziel, auch dahinter reihten sich ausnahmslos 16 - 18 jährige ein. Günter fuhr ein sehr konstantes Rennen und wurde am Ende 6. in seiner Klasse und gesamt 52. in 1h40min.

Ich startete auf der 60km und 2000hm langen Extremstrecke in einem hochklassig besetzten Feld. Die Klassifizierung "Extrem" hat sie zurecht, da die Anstiege immer sehr steil sind, dazu kommen tückische Abfahrten bei denen man stets konzentriert bleiben muss. Der erste Anstieg ist der selbe wie auf der Kurzstrecke. Durch den neutralisierten Start hat es mich erst mal etwas nach hinten gespült, weshalb ich bergauf erstmal einige Positionen gut machte. Der zweite Anstieg zur Seealpe war dann etwas verkürzt worden. Dennoch war es wieder ziemlich steil, dafür größtenteils asphaltiert. In der Abfahrt konnte ich dann in einem kurzen Trail auf eine Gruppe vor mir auffahren, was für das folgende hügelige Stück sehr hilfreich war. Es war eine sehr kräftezehrende Passage mit einigen holprigen Trails, einer Bachbettquerung und immer wieder kurzen steilen Anstiegen. Dann folgte das Haupthindernis des Tages mit dem Fellhornanstieg über 800hm. Ich kannte den Anstieg schon aus vergangenen Jahren und wusste was auf mich zukommen würde. Nach einem ersten kurzen steilen Abschnitt folgte mit einer Laufpassage auf einem steilen Wanderweg ein äußerst unangenehmer Teil über ca. 150hm. Danach ging es auf einem steilen Asphaltweg die restliche Höhenmeter nach oben. Das war ein ziemlicher Kampf und 300hm vor dem Gipfel fuhren meine Mitstreiter langsam davon. Selten ist man glücklicher einen Gipfel zu sehen als hier. Auf der teils technischen Abfahrt überholte ich noch einen Fahrer. Die Abfahrt forderte noch einmal alles ab und war mit einigen tückischen und abschüssigen Stellen nicht ganz ungefährlich. Auf den letzten flachen km brachte ich noch einen guten Druck aufs Pedal und erreichte das Ziel als gesamt 21. in 3h4min. In meiner Altersklasse Herren wurde ich 9. mit 31 min Rückstand auf den Sieger Pernsteiner. Es war auf jeden Fall eines meiner besten Rennen dieses Jahr auf einer harten Strecke. Dazu kamen noch optimale äußere Bedingungen.

 

 

Paul Duckeck