Carla Hahn wird Mountainbike Europameisterin im Sprint

Licht und Schatten für die Benediktbeurer Mountainbiker: Carla Hahn feiert einen sensationellen Sprintsieg bei den Jugendeuropameisterschaften im italienischen Pila. Andrea Kravanja wird vierte im Sprint und neunte im Cross-Country. Jakob Duckeck hat Pech beim Qualifying und muss das Cross-Country Rennen vorzeitig beenden.

 

Bei den MTB Jugendeuropameisterschaften im Aostatal in Pila gingen mit Carla Hahn, Andrea Kravanja und Jakob Duckeck gleich drei Fahrer des TSV Benediktbeuern-Bichl an den Start. Insgesamt gab es vier Wettbewerbe: das Einzelzeitfahren, das zugleich als Qualifying für den Sprintwettbewerb und das abschließende Cross-Country Rennen diente, die Teamstaffel bestehend aus einem Mädchen und zwei Jungs, das Sprintrennen, das als Eliminatorrennen ausgefahren wurde und das eigentliche Cross-Country Rennen.

Die für Lexware startende 14-jährige Carla Hahn aus Sindelsdorf gewann ihr Zeitfahren in der U15 weiblich mit klarem Vorsprung und war damit favorisiert für die nächsten Wettbewerbe. Beim Staffelwettbewerb auf der Cross-Country Strecke machten sich aber schon erste Anzeichen eines Infektes bemerkbar und Carla kam nach ihrer Runde entkräftet ins Ziel. Trotzdem ging sie am nächsten Tag hochmotiviert in die deutlich kürzere Sprintdisziplin. Nach souverän gewonnenem Viertel- und Halbfinale war die Freude über das Finale groß: Carla setzte sich vom Start weg gleich an die Spitze und ließ keine Konkurrentin mehr passieren. Überglücklich wurde sie zur Europameisterin gekürt, der bislang größte Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Auf das abschließende Cross-Country Rennen am letzten Tag verzichtete Carla schweren Herzens, aber die Gesundheit geht im Leistungssport letztlich vor.

Andrea Kravanja aus Benediktbeuern machte es Carla im Zeitfahren der U17 weiblich nach und gewann das Rennen mit großem Vorsprung. Großes Pech hatte Jakob Duckeck aus Penzberg beim Zeitfahren: nach ungefähr 70 Startern setzte der große Regen ein und die Strecke weichte auf, so dass die folgenden Fahrer keine Spitzenzeiten mehr fahren konnten, Jakob belegte einen frustrierenden 135. Platz von 220 Teilnehmern. Bei der Teamstaffel, die Andrea zusammen mit Jakob und Ben Rech aus Holzkirchen bestritt, hatte Andrea mit Stürzen und diversen Staus auf der Strecke zu kämpfen, Ben Rech überholte in der zweiten Runde um die 30 Konkurrenten und dasselbe gelang Jakob auf der finalen Runde, so dass sie einen zufriedenstellenden 27. Platz unter 100 Teams belegten.

Beim Eliminatorsprint gewann Andrea zunächst ihr Viertelfinale und belegten den zweiten Platz in ihrem Halbfinale. Das abschließende Finale versprach Hochspannung, die nach 50 m in großen Frust umschlug: Auf Podestkurs wurde Andrea von zwei österreichischen Konkurrentinnen in die Zange genommen und alle drei verhakten sich. Andrea kam zu Sturz und alle Medaillenhoffnungen waren dahin; strahlende Siegerin wurde Sina van Thiel aus dem Allgäu, die von der Kollision nicht betroffen war. Dennoch hätte Andrea vor der EM von einem vierten Platz nicht einmal zu träumen gewagt!

Aufgrund des schlechten Qualifying musste Jakob sein Cross-Country Rennen weit hinten starten und war von vornherein chancenlos. Zudem bekam er während der ersten Runde noch gesundheitliche Probleme und gab das Rennen vorzeitig auf. Andrea durfte von der Startposition 1 starten, kam am Start sehr gut weg und konnte vor der ersten Abfahrt sogar die Führung übernehmen, die sie allerdings schnell wieder abgeben musste. Auf der technisch anspruchsvollen Strecke konnte Andrea vor allem in den Abfahrten immer wieder Zeit gutmachen und erreichte am Ende einen sehr starken neunten Platz von 110 Starterinnen.

 

Insgesamt waren mehr als 600 Jugendliche aus ganz Europa am Start, dies bescherte den Teilnehmern eine einzigartige internationale Atmosphäre. Allerdings ist die Cross-Country Strecke für die vielen Teilnehmer insbesondere bei den Jungs viel zu eng, so dass die Veranstalter im nächsten Jahr die Jahrgänge trennen werden, sicherlich eine gute Entscheidung!