Oberstdorf Marathon 2014

Am Samstag den 27. September fand in Oberstdorf unser letzter Marathon in dieser Saison statt. Trotz der Anreise am Vortag, mussten wir bereits früh aufstehen, da der Start schon um 9:00 Uhr war. Peter hatte sich für die Mittelstrecke mit 50km und 1600hm entschieden. Allerdings konnte der dritte Anstieg zum Traufberg aufgrund eines Erdrutsches nicht befahren werden. Somit war die Strecke 300hm kürzer. Ich hatte mir wie im letzten Jahr die Extremstrecke mit 60km und 2000hm rausgesucht. Da unsere beiden Strecken anfangs komplett identisch waren, konnten wir auch gemeinsam starten. Bei traumhaften Wetterbedingungen fiel pünktlich um 9:00 Uhr der Startschuss. Bis auf die üblichen Drängeleien kamen wir beide gut in den ersten Anstieg. Da Peter recht weit hinten am Start stand, musste er sich erst durch das Feld durcharbeiten. Während des ersten Anstiegs zur Geisalpe über 300hm überholte mich Peter dann auf halber Strecke. Auf der Asphaltstraße zum höchsten Punkt des ersten Anstiegs konnte man einen guten Rhythmus fahren. Es folgte eine tolle Hangquerung auf dem Wallraffweg; hier hatte man ein super Panorama über Oberstdorf und die Umgebung. Nach der rasanten Abfahrt über einen Skihang mündete die Strecke gleich in den zweiten Anstieg über 600hm zur Seealpe, der Mittelstation von der Nebelhornbahn. Auch diese Auffahrt ist asphaltiert, aber trotzdem ziemlich steil. Peter konnte mittlerweile zum zweitplatzierten der Juniorenwertung aufschließen. Der asphaltierte Weg wurde steiler und ging in einen Karrenweg über für den man viel Kraft brauchte. Kurz vor der Abfahrt überquerte man auf einer wackligen Hängebrücke eine kleine Schlucht. Die Abfahrt war gut zu fahren, abgesehen von einem kurzen Schiebestück auf einem steilen Trail. Nachdem die imposante Skiflugschanze passiert war, verlief der Kurs über hügeliges Gelände zum letzten Anstieg. Hierbei musste man unter anderem ein Bachbett durchqueren, einen kurvigen Trail im Wald bewältigen und eine holprige Wiesenabfahrt meistern. Jetzt teilten sich die Strecken. Peter musste nur noch einen kurzen Anstieg zum Freibergsee hochfahren und konnte dann in einer engen Abfahrt bis nach Oberstdorf fahren. Leider hatte er in dieser Abfahrt einen Sturz und verlor wertvolle Zeit gegenüber dem zweitplatzierten der Junioren. Diese Zeit konnte er nicht mehr aufholen und somit erreichte er in einer starken Juniorenklasse den dritten Platz mit einer Zeit von 2h19min. Belohnt wurde diese Leistung mit einer original Allgäuer Kässpatzen Schüssel. Insgesamt reichte dies für Platz 40 in der Gesamtwertung. Nach der Streckenteilung hatte ich noch den langen Anstieg über 1000hm zum Fellhorn hochzukurbeln. Auf einem asphaltierten Weg fuhr ich auf leicht ansteigender Straße bis man eine Brücke überquerte und auf einem Trampelpfad weitere Höhenmeter sammelte. Der Wanderweg wurde irgendwann zu steil und man musste das Rad schieben. Hier konnte ich mich von der Gruppe lösen und in diesen 150hm zusätzlich noch ein paar Fahrer überholen. Nach der Laufpassage erreichte ich eine Asphaltstraße, die bis zum höchsten Punkt der Strecke führte. Die Straße war aber so steil, dass ich fast alles im kleinsten Gang fahren musste. Zudem gab es nur wenige schattige Abschnitte, was zusätzlich Körner kostete. Ich hatte mir meine Kraft jedoch gut eingeteilt und konnte bergauf nochmal ein paar Plätze gut machen. Die Abfahrt war abgesehen von einem lässigen, aber anspruchsvollen Trail auf asphaltierten Wegen. Ich riskierte aber nicht mehr allzu viel und so erreichte ich Oberstdorf unbeschadet in 3h28min auf Platz 25 in meiner Altersklasse, was zu einem guten 53. Platz bei insgesamt 240 Startern reichte. Besonders hat mich gefreut, dass ich mein Rückstand auf den Sieger Markus Kaufmann nur ungefähr 40 min betrug, so nahe war ich in diesem Jahr noch nicht an der Weltspitze dran. 


Paul Duckeck