Bike Four Peaks 2016

Etappe 1: Leogang- Saalfelden 58km, 1900hm

Bereits zum dritten mal starteten mein Vater und ich beim viertägigen Etappenrennen BIKE Four Peaks. Dieses Jahr hatte sich der Veranstalter ein neues Konzept ausgedacht mit zwei festen Standorten in Leogang und Kirchberg, um unter anderem die mühsamen Transfers zwischen den Etappenorten zu vereinfachen. Ich freute mich auf die diesjährige Ausgabe, da die Trails in der Region einfach spitze sind und ich endlich mal die vier Tage ohne Defekt durchkommen wollte. Am ersten Tag stand mit 58km und 1900hm ein nicht allzu schwerer Auftakt an. Hart wurde es dennoch, da die Konkurrenz wieder mal sehr stark war. Bis kurz vor dem Start regnete es zwar, aber mit dem Startschuss kam die Sonne heraus. Ich startete aus Block B und konnte am ersten Berg mit den schnellen Leuten aus diesem Block gut mithalten, so dass wir bald die ersten Fahrer aus dem drei Minuten vorher gestarteten Block A einholten. Der erste Teil war der selbe wie 2014, eine lange Auffahrt über 700hm durchs Schwarzleotal, um dann in den Downhill über den Hangmantrail reinzufahren. Im Downhill war ich leider in einer Gruppe geparkt und konnte hier nicht viel rausholen. Überholen ist hier nur schwer möglich, dafür konnte ich mit dieser Gruppe dann das flache Teilstück nach Saalfelden bewältigen. Die Gruppe harmonierte nicht wirklich, da sie einfach zu groß war und das Tempo immer wieder zusammenfiel. In Saalfelden ging es dann nochmal 500hm rauf. Ich konnte mich sofort  mit zwei anderen aus unserer Gruppe lösen. Anfangs musste ich ein wenig beißen um das Tempo der anderen beiden zu halten. Je länger der Berg wurde umso besser kam ich in Tritt und konnte mit einem trockenen Antritt meine Mitstreiter 100hm vor dem Gipfel abschütteln. Über einen sehr matschigen Trail ging es hinab ins Tal. Hier konnte ich dann noch ein paar Plätze rausholen und fuhr dann noch in eine Gruppe rein, was gerade recht kam, da es bis ins Ziel in Saalfelden nochmal acht flache km zu fahren gab. Das Ziel erreichte ich mega glücklich nach 2h40min auf Platz 25 von den Männern mit nur 20min Rückstand auf den Tagessieger Simon Stiebjahn. Mein Vater erreichte das Ziel nach 3h49min auf Platz 61 seiner Klasse der Grandmaster.

 

Etappe 2: Saalfelden - Leogang 46km, 2200hm

 

Nach dem vielversprechenden Auftakt folgte am zweiten Tag bei sehr gutem Wetter ein etwas anderes Profil. Nach einem langen steilen Anstieg folgte ein langes Stück mit sehr viel auf und ab, bevor es in die Schlussabfahrt nach Leogang ging. Gestartet wurde heute in Saalfelden. Nach dem guten Tag gestern durfte ich aus Block A starten und musste am ersten Berg mit durchschnittlich 15% über 700hm ganz schön leiden. Irgendwie kam ich über den Berg und es bildete sich eine Gruppe mit der ersten Frau aus Kolumbien, einem Fahrer mit einer Unterschenkelprothese und einem Fahrer aus Landsberg. Irgendwie hatte ich heute das Gefühl es gehe permanent bergauf und ich hatte ein wenig Mühe um nicht aus der Gruppe rauszufallen. Die kurzen Anstiege waren echt kräftezehrend und es dauerte relativ lange, bis ich mich von diesem Tief erholt hatte. Kurz vor dem höchsten Punkt ging es in den Kohlmaistrail hinein. Ein Trail welcher aus gefühlt drei Milliarden Wurzeln besteht. Dazu geht es immer leicht bergauf. Durch den Regen in der Nacht war es hier und da etwas schmierig und man musste immer wieder vom Rad. Hier konnte ich mich dann von meiner Gruppe absetzen und bewältigte auch die letzten kleinen Anstiege erfolgreich, bevor es dann in die lange Abfahrt nach Leogang ging. Die ersten 500hm auf einem Forstweg. Dann folgte mit dem "Flying Gangster" einer der bekannten Leoganger Downhillabfahrten. Mit 160mm Federweg macht das sicher viel Spaß. Mit dem Hardtail ist das eher eine üble Angelegenheit und man probiert auf der Wellblechpiste irgendwie den Lenker festzuhalten. Immerhin hatte ich keine langsamen Fahrer vor mir und konnte somit in der Endurowertung bis auf Platz 17 vorfahren. Das Ziel erreichte ich in Leogang nach exakt 3h auf Platz 28. Bei meinem Vater lief es auch gut und er konnte die Etappe als 63. in 4h20min beenden. Wir waren beide froh, dass wir defektfrei durchgekommen waren, denn es gab einige Platten und auch ein paar Stürze.

 

Etappe 3: Kirchberg-Kirchberg 50km 2100hm

 

Nach dem Wechsel zum zweiten Standort nach Kirchberg standen noch zwei weitere Etappen rund um Kirchberg an. Am Morgen des dritten Tages regnete es leider und es sollte erst im Laufe des Vormittages aufhören. Zum Glück ging es recht bald in den ersten Anstieg über 600hm rein, sodass man gleich warm wurde. Ich fühlte mich von Anfang an besser, als am Tag vorher und konnte bereits am ersten Berg ein gutes Tempo fahren. Die erste Abfahrt verlief über den Harlassangertrail, einem super schönen Trail durch den Wald und über Wiesen, der trotz Regen richtig Spaß machte. Dann folgte ein langer Anstieg zum Brechhornhaus hinauf über 800hm. Ich konnte schnell aus meiner Gruppe rausfahren und schaffte es pünktlich zum höchsten Punkt zum Leader der Grandmaster aufzuschließen, keinem geringeren als dem aktuellen italienischen Staatsmeister der Masters. Es folgte eine Highspeedabfahrt, anfangs über eine steile, nasse Wiese dann über einen Forstweg. Ich musste aus jeder Kehre mächtig antreten, um den Italiener nicht zu verlieren. Am letzten Anstieg des Tages zum Gaisberg konnte ich bei jetzt bestem Wetter nochmals einen super Druck aufs Pedal bringen und konnte nochmal ein paar Plätze rausfahren. Den Italiener wurde ich nie so richtig los, er war immer ca. 50m hinter mir. Im Lisi-Osl-Trail hinab nach Kirchberg hatte ich komplett freie Bahn und konnte die Abfahrt in vollen Zügen genießen. Hier wurde auch die Endurowertung abgenommen und ich konnte mir hier mit Platz 21 ein gutes Ergebnis sichern. Das Ziel erreichte ich wieder nach 2h40min auf Platz 26. Günter kam auch super durch und erreichte das Ziel leicht verbessert auf Platz 58. 

 

Etappe 4: Kirchberg-Kirchberg 46km 2000hm 

 

Auf der letzten Etappe zeigte sich Kirchberg  bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite. Nach dem von mir verhassten neutralisierten Start ging es gleich mal recht stramm zur Wiegalm hinauf. Für den letzten Tag hatte ich mir vorgenommen, mit den Konkurrenten, die in der Gesamtwertung direkt vor mir lagen, mitzufahren. Ich kam den ersten Anstieg zwar nicht ganz mit, konnte das Loch in der Abfahrt, welche erneut über den Harlassangertrail hinab führte, schließen. Hier rollte dann eine große Gruppe zusammen. Mein Ziel war es so lange wie möglich, in dieser Gruppe zu bleiben. Es folgte ein langer Anstieg hoch zum Pengelstein über den Aschauer Höhenweg über 1000hm. Bis zum Aschauer Höhenweg klappte das ganz gut und ich konnte in dem Teil  mit den kurzen Anstiegen problemlos in der Gruppe mitfahren. Dann folgten nochmals beinharte 500hm hinauf zum Gipfel und es wurde extrem hart. Die Gruppe zerfiel in ihre Einzelteile und ich konnte mit dem Italiener vom gestrigen Tag diesen Anstieg bewältigen, doch war ich heilfroh als die immer wieder steilen Rampen endlich ein Ende hatten. Nach einem kurzen Anstieg zur Ehrenbachhöhe stand mit dem Fleckalmtrail noch das Kirchberger Trailhighlight an. Auf sieben Kilometern zieht sich der Trail 1000hm ins Tal. Der Trail macht viel Spaß, ist aber auch eine Herausforderung. Ich konnte sogar noch fünf Plätze gut machen, da nicht alle mit dem rutschigen Untergrund zurechtkamen. Das Ziel erreichte ich wieder mal nach 2h40min, diesmal allerdings auf Platz 18, was richtig stark war. In der U23 sprang sogar ein dritter Platz in der Tageswertung heraus. Insgesamt wurde es Platz 24 mit Platz 4 in der U23. 

 

Ich bin mega glücklich über dieses Resultat, zum Vergleich konnte ich letztes Jahr gerade so an zwei Tagen unter die Top 50 fahren. Auch die Tagesrückstände von ca. 20min täglich auf den Gesamtsieger Simon Stiebjahn sind erstaunlich gering. Günter kam ebenfalls defektfrei durch und erreichte mit einer Zeit knapp unter 4h nochmal verbessert als 52. das Ziel. Gesamt ergab das Platz 55 in der Grandmaster Kategorie. Es hat alles super geklappt und wir sind beide sehr zufreiden über die diesjährige Ausgabe, obwohl die Ausfallquote mit über 20% unerwartet hoch war. Das Event ist aber bis ins letzte Detail perfekt organisiert und sehr zu empfehlen.

 

Paul Duckeck