Tegernseer Bike Marathon

Am Wochenende vom 7.6. fand in Rottach-Egern der Tegernseer Bike Marathon statt, welcher Teil der Ritchey Challenge ist. Bereits am Samstag sind Peter und ich zum Tegernsee gefahren um die Startunterlagen abzuholen und beim Uphill Contest mitzufahren. Hierbei muss eine 140m lange und extrem steile Wiese hochgefahren werden, ohne den Fuß abzusetzen. Wer am weitesten kommt gewinnt. Die Regel besagte, falls es mehrere Fahrer gleich weit schafften, würde die schnellere Zeit zählen. Peter musste leider an der letzten steilen Rampe vom Rad und verpasste das Ziel um nur sechs Meter. Ich kämpfte mich über diese Schlüsselstelle und konnte oben über die Ziellinie fahren. Leider schafften das noch vier andere und ich landete aufgrund der schlechteren Zeit auf Platz vier und verpasste das Podium somit denkbar knapp. Aber es ist ein cooler Event und macht auch richtig Laune, da die Zuschauer einen lautstark anfeuern. Wir schlenderten noch ein wenig über die Expo Area, wo es noch einige interessante Sachen zu entdecken gab und nahmen noch an der obligatorischen Pasta Party teil.


Am nächsten Tag folgte dann der Marathon. Hier waren Frederic auf der A-Strecke mit 35km und 900hm und Peter, Günter und ich auf der B-Strecke mit 55km und 2100hm unterwegs. Ich hatte leider das Problem, dass mein Mountainbike nach der 12h WM eine längere Wartungspause benötigte und ich somit nach langer Überlegung auf das Hardtail von meinem Vater ausweichen musste.

Frederic war unser erster Starter. Es ging gleich vom Start in einen kurzen aber intensiven 200hm Anstieg rein, wo er sich eine gute Position erarbeitete und einen ordentlichen Rhythmus fand. Nach einer schnellen Abfahrt folgte ein längerer Anstieg über 400hm, zunächst asphaltiert bis zur Monialm, von dort nochmal auf Schotter 200hm in der prallen Sonne. Dank der guten Krafteinteilung konnte Frederic hier nochmal ein paar Positionen gut machen. Die Abfahrt bestand aus einem schmalen Weg auf losem Schotter und war zudem noch recht steil, sodass man immer konzentriert bleiben musste. Frederic meisterte das sehr abgeklärt und erreichte das Ziel nach 1h33min auf Platz 18 der U23 Wertung.


Der Start der B-Strecke war erst um 10:30 Uhr, sodass wir voll in die Mittagshitze reinfuhren. Dank der Lizenz konnten Peter und ich uns in den ersten Startblock reinstellen und ersparten uns das lästige Startgetümmel, da wir gleich mit den schnellen Leuten weg kamen. Auf der B-Strecke geht es recht bald in den ersten Anstieg zum Wallberg über 600hm rein. Peter konnte sich hier in einer Gruppe zwischen Platz sieben und vierzehn festbeißen. Ich hatte bergauf ein wenig mit dem ungewohnten und relativ schweren Rad zu kämpfen und verlor in den Anstiegen konstant Zeit. Nach dem ersten Anstieg hatte ich bereits einen Rückstand von einer Minute auf die vor mir fahrende Gruppe. Mir reichten aber wenige Meter des technisch anspruchsvollen Trails den Anschluss an diese Gruppe herzustellen. Hier konnte ich dann in der folgenden Flachpassage gut mitfahren, konnte jedoch die Tempoverschärfung zur Monialm nicht ganz mitgehen und wurde nach kurzer Solofahrt von einer vier Mann starken Gruppe eingeholt. Diese blieb auch zusammen bis zum letzten Anstieg, welcher nochmal extrem steil war und Steigungen von bis zu 25% aufwies. Peter fuhr unglaublich stark und konnte sich bis zum letzten Anstieg in seiner Gruppe behaupten, musste dann aber an den letzten Höhenmetern doch ein wenig rausnehmen. Unsere Gruppe zerteilte sich dann recht schnell und jeder fuhr sein Tempo bergauf. Nach einem kurzen Zwischentief drehte ich dann aber den Gashahn nochmal auf und schnappte mir noch einige Fahrer, die mich zuvor überholt hatten. Nach einer steilen, technisch anspruchsvollen Fahrt über den Prinzenweg folgte schließlich die Schlussabfahrt bis ins Ziel, wenn es da nicht noch einen letzten 100hm Anstieg gäbe, der einem die letzten Körner raubte. Peter fuhr eines seiner stärksten Rennen und landete in der U23 auf Platz zwei nach 2h40min mit nur 12min Rückstand auf den Sieger. Insgesamt bedeutete dies Platz 14. Ich erreichte den Zielstrich knapp sieben Minuten später und musste mich erneut mit dem vierten Platz in der U23 begnügen. Insgesamt reichte es für Platz 21, was angesichts der Umstände mehr war,als ich erwartete hätte. Mein Vater erreichte das Ziel auf Platz 27 in seiner Klasse nach 3h50min. Das Rennen war top organisiert und auch die Strecke war richtig cool. Die Abfahrten waren nicht ganz ungefährlich, da es viele Kurven gab, die sehr stark zumachten. Peter hatte einmal Glück, dass er nicht in einer dieser Kurven einen Abhang runterrutschte, Ich machte auch irgendwann einen kurzen Abstecher in die Botanik und Günter flog gleich in der ersten Abfahrt über den Lenker. Wir hatten aber alle Glück und blieben unverletzt. Nächste Woche geht es gleich weiter mit der Ritchey Challenge in Pfronten, hoffentlich bei ähnlich guten Wetterbedingungen. 


Paul Duckeck