Oberstdorf Marathon

Am letzten Septemberwochenende, fand in Oberstdorf der letzte Marathon der Saison statt. Allerdings war der Start schon um 9:00 Uhr, was ein zeitiges Aufstehen nach sich zog. Mein Vater und Peter entschieden sich für die Marathonstrecke über 52km und 1600hm. Ich hatte mir die fast identische Extremstrecke rausgesucht mit rund 63km und 2200hm. Dennoch starteten wir gemeinsam, sodass Peter und ich uns entschieden den ersten Teil gemeinsam zu bewältigen. Bei ziemlich nebligen Wetter begann nach kurzer Einrollphase der erste Anstieg über 400hm auf gut fahrbarem Asphalt. Da wir recht weit hinten gestartet sind, konnten wir hier einige Fahrer überholen. Bald hatten wir die Nebelwand durchbrochen und hatten einen tollen Blick über das Nebelmeer. Wir zweigten auf einen schmalen Pfad ab und bei einer kurzen Schiebestrecke gab es einen Knall und das allseits bekannte Zischen setzte ein. Peter hatte einen Platten. Ich fuhr weiter und Peter behob seinen platten Reifen. Nach einer aufgrund des Nebels nicht ganz einfachen Abfahrt über eine Skipiste, startete der Aufstieg zur Seealpe über 500hm. Zunächst auf gutem Asphalt, später dann über steile, schwer fahrbare Forstwege. Highlight dieses Abschnittes war eine wacklige Hängebrücke über eine tiefe Schlucht. Auch auf der Abfahrt gab es einige trickreiche Stellen zu bewältigen, hin und wieder musste man schieben. Der dritte Anstieg zum Traufberg wurde deutlich verkürzt, da ein Bach zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führte und somit nicht passierbar wäre. Die Höhenmeter waren schnell geschafft. Über Wald-und Wiesenwege ging es zum Abzweig der Extremstrecke von der Marathonstrecke, welche nur noch einen kurzen Anstieg zum Freibergsee beinhaltete. Die Extremstrecke verlief noch über das Fellhorn, ein Anstieg über ca. 800hm. Zunächst nur sanft ansteigend über eine Asphaltstraße. Bald bog man auf einen immer steiler werdenden Wanderweg ab. Leider wurde der Weg irgendwann so steil, dass man das Rad nicht mal mehr schieben konnte, sondern man musste es tragen. Die 300hm waren extrem zäh, da man auf dem nassen Boden immer wieder wegrutschte. Schließlich erreichte man ein Teerstraße, die bis oben hinführte. Phasenweise wurde sie extrem steil und durch die Sonne wurde der Aufstieg auch nicht angenehmer. Hin und wieder sah ich Fahrer, die mit Krämpfen pausierten. so erreichte ich nach ca. 4h Fahrzeit den höchsten Punkt der Strecke. Die Abfahrt verlief über einen schönen Trail und einer Forststraße bis nach Oberstdorf. Peter erreichte das Ziel trotz Defekt als 7. in der Juniorenklasse in 2h:51min. Mein Vater bewältigte die Strecke als 19. in seiner Klasse in 2h:57min. Ich konnte mich mit 4h:20min als Dritter in der Juniorenklasse über eine Spätzleschüssel freuen.
 
Paul Duckeck